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Geschichte

Vietnam 1938 – 1945

Der Ursprung der vietnamesischen Kampfkunst Vovinam – Viet-Vo-Dao liegt schon mehr als 4000 Jahre zurück. Die traditionellen vietnamesischen Kampfkünste haben sich über Jahrtausende entwickelt und viele verschiedene Stilrichtungen hervorgebracht. Ursprünglich waren es reine Überlebenstechniken.

In der Tran-Dynastie (1225-1400) und in der Zeit des Kaisers Quang-Trung (1788-1792) war das Erlernen der Kampfkunst, Pflicht für alle Jugendlichen. In der heutigen Form existiert Vovinam jedoch erst seit dem Jahre 1938.

Gründer des Vovinam war Meister Nguyen Loc, der am 8. April 1912 in Nordvietnam geboren wurde und später in Hanoi lebte.

Nguyen Locs Vater bat einen alten Meister der vietnamesischen Kampfkunst, seinen Sohn, welcher gerade zur Schule ging, in den traditonellen Kampfkünsten und Ringkampftechniken zu unterrichten. Dieses Training sollte die Gesundheit Nguyen Locs stärken und darüber hinaus, auch dessen Selbstverteidungsfähigkeit schulen.

Nguyen Loc erlebte in den folgenden Jahren die Auswirkungen der französischen Kolonialherrschaft. Die junge Generation der Vietnamesen ließ sich vom Lebensstil der Franzosen leicht beeinflussen und nicht wenige von ihnen verloren dabei jegliches Bewusstsein, ein gesundes und vernünftiges Leben zu führen.

Großmeister Nguyen Loc
Gründer des Vovinam 1938
gestorben 4. April 1960

Nguyen Loc war überzeugt, dass es nur einen Weg gab, sein Land von der Unterdrückung Frankreichs zu befreien: die jungen Vietnamesen mussten einen starken Willen für Freiheit und Unabhängigkeit entwickeln. Diese Entwicklung sollte über einen gesunden Körper und einen starken Geist erfolgen.Nguyen Loc reiste jahrelang durch Vietnam, um sowohl die traditionellen vietnamesischen- als auch die ausländischen Kampfkünste zu studieren. Er verbrachte viel Zeit in Archiven, studierte allgemeine Philosophie, Literatur, Geschichte, Anatomie und Medizin. Meister Nguyen Loc besuchte die verschiedensten Kampfsportveranstaltungen um seine Erfahrungen auch mit anderen berühmten Meistern auszutauschen.Mit all seinen Kenntnissen gründete Meister Nguyen Loc 1938 eine neue Kampfkunst, unter dem Namen Vovinam.Im Herbst des selben Jahres begann Meister Nguyen Loc mit seinem ersten Unterricht, vorerst jedoch nur im Kreis seiner engsten Freunde. In dieser Zeit verbesserte er seine Technik und entwickelte ein Trainingsprogramm.Zwei Jahre später, 1940, entschied sich Meister Nguyen Loc, Vovinam der Öffentlichkeit vorzustellen. Zusammen mit seinen Schülern demonstrierte er seine neu entwickelte Kampfkunst im großen Opernhaus von Hanoi, einem breiten Publikum. Die Vorführung verlief sehr erfolgreich und hat das Interesse vieler Zuschauer geweckt.

Kurz darauf begannen die ersten Vovinam – Kurse in der pädagogischen Hochschule von Hanoi. In den folgenden Jahren gewann Vovinam immer mehr an Popularität. Im April 1945 beauftragte Meister Nguyen Loc seine ersten Trainer um Vovinam innerhalb Vietnams zu verbreiten.

Vietnam 1945 – 1960

Im August 1948, also drei Jahre nach dem Ende des zweiten Weltkriegs, bot Meister Nguyen Loc in Hanoi viele Vovinam – Kurse für junge Männer und Frauen an.

1951 gründete Meister Nguyen Loc, zusammen mit Meistern anderer vietnamesischer Kampfkünste eine große Föderation.

Die Teilung Vietnams in Nord- und Südvietnam, durch den Genfer Vertrag im Jahre 1954, stellte die Arbeit Nguyen Locs auf eine harte Probe. Aufgrund vieler Probleme, entschied er sich in den Süden Vietnams auszuwandern. Dort eröffneten er und einige Schüler der ersten Stunde im Juli 1954 die erste Vovinam-Schule in damaligen Saigon.

Nur wenig später erkrankte Meister Nguyen Loc und konnte von diesem Zeitpunkt an, nicht mehr unterrichten. Er beauftragte seinen ältesten Schüler, Meister Le Sang, ihn von nun an zu vertreten.

Obwohl Meister Nguyen Loc nicht mehr trainieren konnte, hat er trotzdem an der Entwicklung von Vovinam weiter gearbeitet. Er hat auch nie den Kontakt zu seinen Schülern verloren.Von nun an war Meister Le Sang für Vovinam verantwortlich. Er kategorisierte die Techniken und legte die philosophischen Grundlagen und Regeln von Vovinam, gemäß Großmeister Nguyen Locs ursprünglichen Prinzip von der Geist- und Körperrevolution, fest.Auch Meister Le Sang erforschte die verschiedensten vietnamesischen Kampfkünste, um die Techniken von Vovinam zu überarbeiten und mit Hilfe der ersten Schüler von Meister Nguyen Loc weiter zu entwickeln. Unter diesen Schülern waren auch die beiden aktivsten, Meister Tran Huy Phong und Meister Nguyen Van Thu.1958 wird Meister Le Sang zum Generalsekretär der vietnamesischen Kampfkunst- Föderation gewählt. Er hält diese Stellung bis 1968 inne.Während dieser Zeit entwickelte er die Trainingsmethode “1 zu 3”, das heißt, erlernte Techniken in drei verschiedenen Formen zu unterrichten. Während der Fortschritt der Vovinam-Disziplin gerade erst begonnen hatte, viele Aufgaben zu lösen waren, verstarb der Gründer, Meister Nguyen Loc unerwartet am 29. April 1960.Vor seinem Tod bestimmte Großmeister Nguyen Loc seinen ältesten Schüler, Meister Le Sang, zu seinem testamentarischen Nachfolger. Meister Nguyen Loc wurde auf dem Mac Dinh Chi Friedhof in Saigon beerdigt.Am 11. November 1960 wurde durch die Ngo-Administration die Ausübung aller Kampfkünste untersagt. Alle Trainingsorte mussten sofort geschlossen werden und viele der damaligen Kampfsportmeister wurden in die Armee eingezogen.

Nachruf Võ sư Chưởng Môn Lê Sáng

Am 27. September 2010, gegen drei Uhr Ortszeit Vietnam, verstarb unser lieber Großmeister Lê Sáng, der Lehrmeister des Vovinam-Việt Võ Đạo. Die Nachricht von seinem Tod erfüllt uns mit tiefer Traurigkeit.Mit ihm hat unsere Gemeinschaft einen Menschen verloren, der ein Leitstern für unzählige Aktive des Vovinam-Việt Võ Đạo in der ganzen Welt gewesen ist.Meister Lê Sáng wurde 1920 in Hanoi geboren, eine Zeit, die geprägt war von französischer Kolonialpolitik in Vietnam. Im Alter von 20 Jahren begann Meister Lê Sáng, zunächst aus gesundheitlichen Gründen, beim Gründer unserer Kampfkunst, Meister Nguyễn Lộc, Vovinam zu trainieren und avancierte in der Folge zu seinem Vertrauten und engsten Schüler. Ganz natürlich beerbte ihn Meister Lê Sáng daher auch und trat, nach Meister Nguyễn Lộcs viel zu frühen Tod, seine Nachfolge an.Meister Lê Sáng verkörperte wie kein anderer die Philosophie unserer Kampfkunst. Er war sehr liebenswürdig und freundlich im Umgang, doch strahlte er zugleich auch jene Würde aus, die allen, die ihn kannten, in Erinnerung bleiben wird.Unser Großmeister hat sein ganzes Leben dem Vovinam-Việt Võ Đạo gewidmet und war bis ins hohe Alter noch immer aktiv. Mit seinem ganzen Wesen hat er unaufhörlich an der Entwicklung des Vovinam-Việt Võ Đạo gearbeitet und hat einerseits völlig uneigennützig im Dienste dieser Kampfkunst gewirkt; immer aber auch zum Wohl anderer Menschen.Er lebte und wirkte bis zuletzt im Tổ Đường, der Zentrale des Vovinam-Việt Võ Đạo in Vietnam, und empfing dort in seiner bescheidenen Art, Schüler aus der ganzen Welt. Lernende, die ihn als einen Menschen erlebten, der tolerant war, zugleich aber auch ein Mann, der äußersten Wert auf Anstand und Disziplin legte. Werte, die von seinen Schülern und den Menschen, die ihm nachfolgen, in die ganze Welt weiter getragen werden.Im Jahre 2001 hatte die Föderation Vovinam-Việt Võ Đạo Deutschland die Ehre, Meister Lê Sáng zu seinem ersten Auslandsbesuch in Deutschland empfangen zu dürfen.Wir sind sehr glücklich unseren Großmeister persönlich kennengelernt zu haben und werden ihn immer als großes Vorbild in Erinnerung und in unseren Herzen behalten.Föderation Vovinam-Việt Võ Đạo Deutschland

Vietnam 1960 – 1975

Großmeister Tran Huy Phong
gestorben am 13.Dez. 1997

Trotz aller Schwierigkeiten führte Meister Tran Huy Phong die vom Gründer begonnene Mission fort. Er trainierte viele Schüler im Geheimen, in Schulen wo er auch sonst unterrichtete, z.B. Thang Long, Ho Vu und St. Thomas. Somit hatte er eine Einsatzgruppe von jungen und mutigen Trainern geschaffen, die das zukünftige Fundament zur Verbreitung von Vovinam bilden sollten.Am 1. November 1963 wurde das Verbot zur Ausübung der Kampfkünste wieder aufgehoben. 1964 versammelten sich die führenden Meister des Vovinam unter dem Vorsitz von Großmeister Le Sang. Um Vovinam klarer zu definieren wurde der Beschluss gefasst, der von Meister Nguyen Loc gegründeten Kampfkunst, einen neuen Namen zu geben. Aus Vovinam, wurde Vovinam – Viet-Vo-DaoGleichzeitig bildeten die Meister eine Organisation, die in zwei große Bereiche aufgeteilt war.Erhaltung und Weiterentwicklung geführt von Großmeister Le SangVerbreitung, Jugendbewegung, und soziale Aktivitäten geführt von Meister Tran Huy Phong

Großmeister Le Sang bildete ein Meisterkomitee, dass unter seiner Führung die Trainingskleidung, das Gürtelsystem, die Symbole und das Unterrichtsprogramm festlegte. Die bis dahin ausgebildeten Trainer und Meister wurden in dem neuen Gürtelsystem eingestuft.

Großmeister Le Sang trug von nun an einen weißen Gürtel mit je einem blauen, einem gelben und einem roten Streifen. Meister Tran Huy Phong erhielt den roten Gürtel 2. Cap (heute 6. Dang) Meister Nguyen Van Thu den roten Gürtel 1. Cap (heute 5. Dang). Weitere Meister wurden mit dem rot-gelben Gürtel (heute 4. Dang) ausgezeichnet. Außerdem wurde mehreren Trainern ein Gürtel in der Gelbgurtstufe verliehen.

Das erste Trainingszentrum wurde in der Vinh Vien (Ewigkeit) Nr. 61 in Saigon eröffnet.

1965 gelang es Meister Phung Manh Chu, Direktor des Komitees für Öfffentlichkeitsarbeit, Vovinam Viet-Vo-Dao erfolgreich in das “Neue Schulabkommen” der Bildungsabteilung einzubringen.

In dieser Zeit wurde das Trainingsprogramm bis hin zur Meisterstufe entwickelt. Nicht nur die Technik, sondern auch die Philosophie der Kampfkunst wurde beim Unterricht gelehrt.

Meister Man Hoang gelang es, zwei große bedeutende Vovinam- Trainingszentren zu errichten, das Hoa Lu Stadion (später von Meister Tran Huy Phong das Jugendtrainingszentrum genannt) und das Lam Son Stadion.

In dieser Zeit erlebte Vovinam – Viet-Vo-Dao einen riesigen Aufschwung. Hunderte Gruppen wurden eröffnet um den Ansturm allein in Saigon und den umliegenden Provinzen gerecht zu werden.

Schon nach kurzer Zeit gab es einen akuten Mangel an ausgebildeten Trainern. Viele von Ihnen gaben täglich über 10 Stunden Unterricht. Auch die Schüler der Blaugurtstufe 3. Cap wurden zum Unterricht mit einbezogen. Zeitweise war es nicht mehr möglich weitere Schüler aufzunehmen.

Anfang 1966 überzeugte Meister Manh Hoang die nationale Polizeibehörde, dass auch Polizeibeamte in Vovinam – Viet-Vo-Dao unterrichtet werden sollten. Zunächst wurde im Hauptquartier der Polizei eine intensive Ausbildung eingeführt, die persönlich von Großmeister Le Sang und anderen qualifizierten Meistern geleitet wurden.

Von dort aus wurden neu ausgebildete Trainer an örtliche Polizeipräsidien abgeordnet, um Vovinam – Viet-Vo-Dao innerhalb der Polizei weiter zu verbreiten. Während dieser Zeit erhielt die Organisation des Vovinam – Viet-Vo-Dao eine beachtliche finanzielle Unterstützung.

Im gleichen Jahr überredete die südkoreanische Regierung das zentrale Militärkommando der Republik Vietnam, innerhalb der Armee, nur den Unterricht von Taekwondo zu erlauben.

Daraufhin organisierte Vovinam- Viet-Vo-Dao eine große Protestveranstaltung, mit tausenden Teilnehmern, in Saigon. Dieser Protest, von den Medien erheblich unterstützt, berührte die Vietnamesen im ganzen Land und führte dazu, dass das zentrale Militärkommando eine zweite Anordnung erließ, die es nicht nur Taekwondo, sondern auch Judo und Vovinam erlaubte, innerhalb der Armee ihre Kampfkunst zu unterrichten.

Ende 1967 verstarb Meister Manh Hoang, der in den sechziger Jahren erheblich zum Wachstum von Vovinam – Viet-Vo-Dao beitrug, im Alter von nur 29 Jahren.

Ab 1968 begann die Einführung von Vovinam – Viet-Vo-Dao in den Streitkräften des zentralen Militärkommandos.

Im gleichen Jahr begann auch die Einführung von Vovinam, an öffentlichen Ämtern, mit der Teilnahme von zehn Tausenden Beamten in Saigon und anderen Provinzen.

Zu Beginn des Jahres 1968, während der Tet-offensive, half Vovinam – Viet-Vo-Dao den Kriegsopfern des Landes, was das Herz vieler Menschen berührte.

Ebenfalls 1968 wurde die Hauptlehrkommision in der Tran Hoang Quan Straße 30 in Saigon, zusammen mit der Gründung des Viet-Vo-Dao Verbandes und des Viet-Vo-Dao Jugendverbandes ins Leben gerufen.

Großmeister Le Sang ernannte Meister Tran Huy Phong zum Vorsitzenden der Viet-Vo-Dao Jugendbewegung.

Nur kurze Zeit später wurden viele Meister und Trainer in die Provinzen gesendet, um Vovinam – Viet-Vo-Dao im ganzen Land zu verbreiten.

Bald danach wurde die östliche Trainerkommission unter Meister Tran Duc Hop in der Provinz Long Khanh, sowie die zentrale Trainingskommission unter Meister Trinh Ngoc Minh, in der Provinz Khanh Hoa gegründet.

1969 wurde die westliche Trainingskommission in der Provinz Long Xuyen (danach verlegt nach Can Tho) unter Meister Nguyen Van Nhan gegründet.

1970 wurde die nordwestliche Trainingskommission unter Meister Ngo Kim Tuyen in der Provinz Binh Duong gegründet.

Großmeister Le Sang und andere hochgraduierte Meister besuchten die Trainingsgruppen einzelner Provinzen, um sich direkt vor Ort ein Bild über den Fortschritt der Verbreitung des Vovinam – Viet-Vo-Dao zu machen.

In jedem Jahr, anlässlich des Gedenktages des verstorbenen Gründers, kehrten viele Meister nach Saigon zurück, um an der Gedenkzeremonie und den damit verbundenen Sonderlehrgängen und Prüfungen teilzunehmen. Diese Tradition wird auch Heute noch überall auf der Welt gepflegt. (Gio-To-Fest)

Neben dem Training ermutigte Vovinam – Viet-Vo-Dao seine Schüler, auch zur Teilnahme an öffentlichen und sozialen Diensten.

Zu Beginn des Jahres 1970 gründete Meister Tran Huy Phong das Gemeinschaftsdorf von Vovinam – Viet-Vo-Dao im Tan Tao Dorf, Binh Canh Distrikt, in der Gia Dinh Provinz mit einer Fläche von 3 Quadratkilometern.

Dieses Projekt schaffte mehr als tausend Wohneinheiten, die an Schüler und Freunde des Vovinam – Viet-Vo-Dao verkauft wurden. Außerdem gründeten er und einige seiner Schüler ein landwirtschaftliches Unternehmen, um das gesamte Dorf mit Nahrungsprodukten zu versorgen.

Nach dem 30. April 1975 enteignete das kommunistische Regime diesen Besitz und änderte es in die neue Wirtschaftszone von Duong Minh Xuan.

Bereits in den sechziger Jahren beauftragte Großmeister Le Sang verschiedene Meister, um Vovinam – Viet-Vo-Dao auch im Ausland, insbesondere in der ehemaligen Kolonialmacht Frankreich unter der Führung von Meister Phan Hoang zu verbreiten.

Großmeister Le Sang stimmte den Wünschen des Meisters Phan Hoang zu, außerhalb von Vietnam, einen Dachverband für vietnamesische Kampfkünste zu gründen und dieser Organisation den Namen Viet-Vo-Dao zu geben.

Mit dem Einverständnis des Großmeisters Le Sang wurden im “Viet-Vo-Dao International”, schwarze statt blaue Anzüge, ein neues Gürtelsystem und ein eigenes Emblem eingeführt.

Die nachfolgenden politischen Ereignisse und der Vietnamkrieg lösten innerhalb Vietnams eine riesige Flüchtlingswelle aus, die ebenfalls verstärkt zur Verbreitung von Vovinam – Viet-Vo-Dao auf globaler Ebene beitrug. In Vietnam wurden bis 1975 über eine Million Mitglieder gezählt. Seit 1975 gibt es Vovinam – Viet-Vo-Dao überall auf der Welt.

Deutschland 1975 – 1990

Meister Nguyen-Tien Hoi aus Hannover und Meister Duong-Quan Viet aus Stuttgart (damals Trainer der Stufe 2. Dang) waren die ersten, die Mitte der siebziger Jahre begannen, Vovinam- Viet-Vo-Dao in Deutschland, zunächst an der Universität in Hannover und Stuttgart zu unterrichten.Beide schlossen sich damals dem Dachverband für vietnamesische Kampfkünste in Europa, “Viet-Vo-Dao International” an. Mst. Nguyen-Tien Hoi wurde zum technischen Direktor für VVD. in Deutschland ernannt.Im VVD.-International wurden verschiedene vietnamesische Kampfkünste berücksichtigt, jedoch ein Großteil der Techniken und der Philosophie vom Vovinam – Viet-Vo-Dao übernommen.Allerdings waren die Trainingsanzüge nicht blau, sondern schwarz. Ebenso wurde für Viet-Vo-Dao International ein eigenes Gürtelsystem und ein eigenes Abzeichen entwickelt.Besonders in den ersten Jahren wurden monatlich, überall in Deutschland, Vorführungen organisiert, um Viet-Vo-Dao bekannt zu machen. 

Viet-Vo-Dao Zentrum “Hoa Lu” in Hannover 1978
Mst. Nguyen-Tien Hoi, BeinschereNr. 21
Im Hintergrund Jürgen Schwerdtmann als Hilfstrainer
Langjährigster Schüler dieser Zeit ist der heutige Meister Jürgen Schwerdtmann, der 1976 angefangen hat, bei seinem Meister Nguyen-Tien Hoi, in der Sportschule Ullmann in Hannover, Viet-Vo-Dao zu trainieren.1977 eröffnete Mst. Nguyen-Tien Hoi das Kampfsportzentrum “Hoa Lu” in Hannover. 1980 besuchte Meister Nguyen Van Nhan, zusammen mit einigen seiner Schüler, das VVD.-Zentrum Hoa Lu.Höhepunkt des jeweiligen Jahres waren die internationalen Sommerlehrgänge, Ende der siebziger Jahre in Limoges oder z.B. 1982 in Rom. Die Lehrgänge wurden jeweils für zwei Wochen, mit bis zu 6 Stunden Training pro Tag, organisiert.

Vorführung in Bad Oeynhausen 1982
Uwe Ludwig und Jürgen Schwerdtmann, Beinschere Nr. 10 1981 organisierte Mst. Nguyen-Tien Hoi die erste große Veranstaltung in Deutschland, mit Teilnehmern aus ganz Europa. Veranstaltungsort war Hannover.1982 organisierte Jürgen Schwerdtmann das erste Gio-To-Fest in Deutschland, damals noch in Meißendorf, nähe Hannover/Celle. In den folgenden Jahren schlossen sich nach und nach, auch alle anderen VVD.-Gruppen aus Deutschland, der Veranstaltung an.Im Oktober 1983 eröffnete Jürgen Schwerdtmann, mit Schülern seiner ersten Gruppe aus Porta Westfalica/Veltheim, das Viet-Vo-Dao Zentrum in Minden.Im November 1983 organisierte Meister Duong-Quan Viet das zweite große Wettkampfturnier in Deutschland mit Viet-Vo-Dao Gruppen aus Frankreich, Italien, der Schweiz und Deutschland, in Stuttgart.
1984 eröffnete Mst. Nguyen-Tien Hoi eine Viet-Vo-Dao Schule in Renningen, bei Stuttgart. Can Özen übernahm die Leitung der VVD.-Gruppe in Hannover.

Vorführung auf dem Stadtfest in Sindelfingen bei Stuttgart 19841986 eröffnete Mst. Nguyen-Tien Hoi eine Trainingsgruppe im Jugendzentrum Zuffenhausen, der Beginn des heutigen Meisters George Appiah.Im Herbst 1987 organisierte Mst. Tran Viet Tung eine große Wettkampfveranstaltung in Heidelberg, mit Teilnehmern aus mehreren Ländern Europas.Im Nov. 1987 eröffnete Mst. Duong-Quan Viet die Viet-Vo-Dao Schule in Stuttgart/Hedelfingen.Im Sommer 1988 organisierte Mst. Nguyen-Tien Hoi einen 1-wöchigen Bundeslehrgang in Österreich / Kleinwalsertal. Zu Gast war Trainer Tat aus Paris.Im Herbst 1988 organisierte Jürgen Schwerdtmann eine langfristig geplante Veranstaltung, zu Gunsten der Deutschen Welthungerhilfe, auf dem Marktplatz in Minden.Im Herbst 1990 fand ein Treffen aller Vovinam – Viet-Vo-Dao Meister Europas, in Stuttgart statt. Zu Gast war auch Meister Ly Phuc Thai aus Amerika.

Vorführung bei der Schuleröffnung in Stuttgart/Hedelfingen, Nov. 87 Jan und Hauke aus Minden, “Song Luyen Mot”

Deutschland 1990 – 2004

Im Sommer 1990 wurde die erste internationale Versammlung aller Vovinam-Meister in den USA organisiert. Ziel der Versammlung war die Strukturierung einer internationalen Organisation für Vovinam – Viet-Vo-Dao außerhalb Vietnams.Zu den wichtigsten Beschlüssen zählten unter anderem, dass ab sofort, überall auf der Welt, innerhalb des Vovinam – Viet-Vo-Dao blaue Trainingsanzüge getragen werden sollten. Ebenso wurde das alte Gürtelsystem des VVN.-VVD. für gültig erklärt.

Gründung der Föderation Vovinam – Viet-Vo-Dao Deutschland
am 28. Dez. 1990 in Minden 4 Monate später erhielt Jürgen Schwerdtmann von Meister Dang Huu Hao aus Hamburg den Auftrag, eine Versammlung zur Vereinigung aller VVN.-VVD. Gruppen in Deutschland zu organisieren.Gemäß dieser Anweisung trafen sich die Führungskräfte des VVN.-VVD. aus ganz Deutschland, am 28. Dezember 1990, im Hotel Grashoff in Minden. Nach 2-tägiger Beratung wurde die Föderation Vovinam – Viet-Vo-Dao Deutschland ins Leben gerufen.Dies war das erste offizielle Treffen mit Meistern/Trainern aus Hamburg, Frankfurt und München. Die Gruppen aus Hamburg und München schlossen sich der Föderation an, die Gruppe aus Frankfurt leider nicht.Meister Dang Huu Hao übernahm den Vorsitz im Meisterkomitee. Dem Mindener Trainer Jürgen Schwerdtmann wurde die Hauptverantwortung zur Verbreitung von VVN.-VVD. in Deutschland übertragen.In den folgenden Jahren wurden in regelmäßigen Abständen Bundeslehrgänge organisiert, um alle Gruppen der Föderation auf ein einheitliches Niveau zu bringen und damit die Erhaltung des VVN.-VVD., sowohl auf technischer, als auch auf geistiger Basis, in Deutschland zu gewährleisten.

Am 19.10.1990 gründete Jürgen Schwerdtmann mit seinen Schülern den VVN.-VVD.-Lübbecke e.V., den VVN.-VVD.-Bad Oeynhausen e.V. und den Nordrhein-Westfälischen Vovinam – Viet-Vo-Dao Verband.Söhnke Johanning wurde mit seinem Hilfstrainer Sven Huck, der später die Leitung des Vereins übernahm, die Verantwortung für die Gruppe in Lübbecke übertragen. Axel Trojan erhielt den Auftrag, den Verein in Bad Oeynhausen zu leiten.1991 gründete Jürgen Schwerdtmann die Vereine in Petershagen und in Hohenhausen. Die Gruppe in Petershagen leitete Jürgen Schwerdtmann mit seinem Hilfstrainer Marcus Herrmann, der die Gruppe später in eigener Regie weiter führte. Für den Verein in Hohenhausen war Carsten Straub zuständig.1993 organisierte Wolfgang Nachtigall einen 2-wöchigen Bundeslehrgang in Norwegen.Im März 1995 organisierte Jürgen Schwerdtmann eine große Spendenaktion zur ärztlichen Behandlung des damals schwer kranken Großmeisters Tran Huy Phong. 

Gründung der Föderation Vovinam – Viet-Vo-Dao Deutschland am
28. Dez. 1990 in Minden

Lehrgang für Trainer(anwärter) 1992 in Stuttgart/Zuffenhausen Im April 1995 gründete Mst. Jürgen Schwerdtmann den Vovinam-Hille e.V.
Besonderer Schwerpunkt war in diesem Verein der Unterricht für Kinder von 6-12 Jahren. Seit dieser Zeit hat die Kinder- und Jugendarbeit, aufgrund des großen Interesses, in allen Gruppen verstärkt zugenommen.Von nun an wurde im Jugendferiendorf Hinsbeck, eine Einrichtung des Landessportbundes NRW., eine weitere jährliche Veranstaltung auf Bundesebene organisiert.In Zusammenarbeit mit Führungskräften der Föderation VVN.-VVD.-D., entwickelte Mst. J. Schwerdtmann ein ergänzendes Gürtelsystem für Kinder und Richtlinien für das Kindertraining.Unter dem Ehrenvorsitz von Großmeister Tran Huy Phong und dem Meisterkomitee des VVN.-VVD. in Europa, legte Jürgen Schwerdtmann am 11.11.1995 seine Prüfung zum 4. Dang in Paris ab.Im Mai 1996 übernahm Mst. Nguyen-Tien Hoi, beim Gio-To-Fest in Minden, auf Vorschlag des bisherigen Vorsitzenden, Mst. Dang Huu Hao, den Vorsitz im Meisterkomitee VVN.-VVD.-Deutschland.
Im Sommer 1996 reisten Mst. Nguyen-Tien Hoi, Mst. Duong Quan Viet und Mst. Jürgen Schwerdtmann zur weltweiten Versammlung aller Meister des VVN.-VVD. nach Paris.Großmeister Tran Huy Phong nahm aufgrund seiner schweren Krankheit, indirekt Abschied, von allen anderen anwesenden Meistern. Großmeister Tran Huy Phong verstarb 1997 in Vietnam.Im Winter 1996 gründete Can Özen eine Vovinam-Schule im Stadtzentrum von Hannover

Im April 1997 reisten Mst. Nguyen-Tien Hoi und Mst. Jürgen Schwerdtmann zum Sonderlehrgang, unter der Leitung von Meister Le Cong Danh, nach Sidney/Australien.Im Sommer 1999 gründete Axel Trojan die VVN.-Gruppe in Aachen (Kohlscheid), 2 Jahre später einen weiteren Trainingsort in Roetgen.Am 3. Oktober 1999 übernahm Mst. Nguyen-Tanh Xe, während einer außerordentlichen Versammlung des Meisterkomitees in München, den Vorsitz im Meisterkomitee.Im Dezember 1999 reiste Mst. Jürgen Schwerdtmann zum 2-wöchigen Sonderlehrgang in die Zentrale des VVN.-VVD., dem “To Duong”, nach Vietnam 

Vorführung in Vlotho im August 1999. Trainer Söhnke Johanning
mit seiner Gruppe aus Porta Westfalica

Gruppenfoto der Meister und Trainer beim Gio-To-Fest 2001
in Minden. Zu Besuch: Großmeister Vo Su Chuong Mon Le Sang
und Mst. Nguyen Van Sen aus Vietnam Am 3. Oktober 2000 legte Mst. Nguyen-Tanh Xe sein Amt als Vorsitzender des Meisterkomitees, aus persönlichen Gründen nieder. Mst. Jürgen Schwerdtmann wurde bis zur nächsten Jahreshauptversammlung des Meisterkomitees zum Stellvertreter ernannt.Am 20.1.2001 wurde Mst. Jürgen Schwerdtmann, bei der Jahreshauptversammlung des Meisterkomitees in Stuttgart/Zuffenhausen, zum Vorsitzenden des Meisterkomitees gewählt. Mst. J.Schwerdtmann ließ eine umfangreiche, von ihm neu erstellte Satzung beschließen.Im Jahr 2001 gelang es der Föderation VVN.-VVD.-Deutschland, unter dem Vorsitz von Meister Jürgen Schwerdtmann und dem besonderen Engagement von Meister Duong-Quan Viet, den damals 81-jährigen Lehrmeister/Präsident des VVN.-VVD., VS. Chuong Mon Le Sang, aus Vietnam nach Deutschland einzuladen.Großmeister Le Sang konnte, in Begleitung von Mst. Nguyen Van Sen, zum ersten Mal aus Vietnam ins Ausland verreisen. Höhepunkt seines Besuchs war die Anwesenheit beim Gio-To-Fest in Minden. Anschließend organisierte die Föderation VVN.-VVD.-D. eine 4-wöchige Rundreise durch ganz Europa.

Im Dezember 2001 reiste Meister Jürgen Schwerdtmann, mit einer Delegation der langjährigsten Vovinamschüler Deutschlands, zum 2. Mal nach Vietnam. Zum Abschluss des 2-wöchigen Lehrgangs im “To-Duong”, der Zentrale des VVN.-VVD. in Vietnam, legten Can Özen aus Hannover die Prüfung zum 4. Dang- und Jürgen Schwerdtmann aus Minden, die Prüfung zum 5. Dang ab.Im Juli 2002 fand ein großes Wettkampfturnier, erstmals mit Teilnehmern aus der ganzen Welt, in Paris statt.Im Anschluss der Veranstaltung besuchte Meister Le Cong Danh mit einigen seiner Schüler, die Vovinam-Gruppen in Hannover, Minden und Petershagen.Am 15.10 2002 wurden Meister Dang Huu Hao, Meister Nguyen-Tien Hoi und Meister Duong Quan Viet, vom Vo Su Chuong Mon, Großmeister Le Sang, mit dem Roten Gürtel-2. Cap (6. Dang) ausgezeichnet. Offizielle Bekanntgabe war beim Gio-to-Fest 2003 in Minden 

Sonderlehrgang/Prüfung im “To Duong” in Vietnam 2001. Von links:
Söhnke Johanning, Axel Trojan, VS. Nguyen Van Vang,
VS. Jürgen Schwerdtmann, VS. Nguyen Van Sen, VS. Tran The Cuong,
Can Özen, George Appiah

Prüfung zur Meisterstufe 4. Dang im To-Duong in Vietnam
im Juli 2004. George Appiah mit Großmeister Le Sang
und Meister Nguyen Van Sen, theoretische Prüfung Im Juli 2004 reiste auch der Stuttgarter Trainer George Appiah zum wiederholten Male nach Vietnam, um im “To-Duong”, nach einem 2-wöchigen Sonderlehrgang, seine Prüfung zum 4. Dang abzulegen.